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WP Recycle: Neues Leben für alte WordPress-Plugins

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Wenn Sie ein WordPress-Entwickler sind, haben Sie vermutlich an irgendeinem Punkt Ihrer Laufbahn bereits eines oder mehrere WordPress-Plugins erstellt. Vielleicht sind Sie auch nach wie vor aktiv in diesem Bereich? Wie auch immer Ihre persönliche Geschichte aussieht, ein Trend ist klar erkennbar. WordPress-Plugins neigen dazu, im Laufe der Zeit der Vernachlässigung anheim zu fallen oder gänzlich überflüssig zu werden. Häufig genug verlieren Entwickler schlicht die Lust an der Fortentwicklung oder können sie zeitlich nicht mehr leisten.

Generell ist die Halbwertzeit eines Plugin relativ niedrig, mit abnehmender Tendenz. Leider sind es nicht nur diejenigen Erweiterungen, die ohnehin durch WordPress-Core-Änderungen unnütz werden, die geringe Lebensdauern aufweisen. Auch an sich wertvolle Erweiterungen dümpeln teilweise vor sich hin. Heute stellen wir Ihnen daher einen neuen Service vor, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, “schützenswerte” Plugins zu retten und zu neuem Leben zu verhelfen: WP Recycle von PluginChief

Was WP Recycle verspricht

Das WordPress Plugin-Verzeichnis ist voller als voll. Plugins über Plugins tummeln sich in nahezu unüberschaubarer Vielfalt. Leider sind darunter sehr viele, die keiner aktiven Entwicklung mehr unterliegen. Sie werden weder fortentwickelt, noch gepflegt, noch unterstützt. Es ist Sache des Nutzers, diese Plugins zu erkennen und zu ignorieren. Fachlich versierte Anwender werden damit keine Probleme haben. Weniger versierte Anwender zerschießen sich im Zweifel ihren Blog, zudem belegen die verlassenen Plugins dennoch Platz im Repository, machen den Marktplatz unübersichtlich und ziehen das Ansehen insgesamt herunter.

WP Recycle tritt an, das zu ändern und will alten, verlassenen, nicht mehr funktionierenden oder aus sonstigen Gründen vernachlässigten Plugins neue Perspektiven eröffnen. Alles, was Sie tun müssen, ist das Plugin an WP Recycle zu übermitteln.

Wie man das Plugin in die Obhut von WP Recycle übergibt

Die Übergabe ist einfach: Sie wechseln auf die Website des Programms, wo Sie ein simples Einreichungsformular vorfinden. Hier tragen Sie die wesentlichen Informationen zum Plugin ein, etwa die letzte als kompatibel bekannte WP-Version oder ob es sich um ein kostenloses oder kostenpflichtiges Tool handelt. Plugin-Ersteller können angeblich bei Bezahl-Plugins auf Umsatzbeteiligung hoffen. Einreichen kann übrigens jedermann, dazu muss man nicht der Autor des Plugins sein.

Gesetzt dem Fall, das Plugin wird in das Recycling übernommen, so stellt PluginChief neben der Revitalisierung auch den zukünftigen Support sicher.

Wo die Grenzen des Angebots liegen

Natürlich wird nicht jedes eingereichte Plugin auch in das Programm übernommen. PluginChief sagt dazu:

We will look over every plugin submitted and do whatever we can to address it, but we can not guarantee we can get into every plugin and offer it on PluginChief.

Sicherlich ist es verständlich, dass nicht jedes Plugin revitalisiert werden kann. So ergibt es etwa keinen Sinn, ein Plugin für – sagen wir – Post-Formate wieder gangbar zu machen, wo diese Funktionalität heutzutage zum Kern des WordPress-Featuresets gehört. Auch schlecht programmierte oder durch weit bessere Plugins repräsentierte Funktionalität wird kaum Chancen haben, sich über WP Recycle neu zu etablieren. Vereinfacht ausgedrückt, wird WP Recycle sich auf die Rettung “lohnenswerter” Plugins konzentrieren. Das sind etwa solche, die über eine außergewöhnliche Code-Basis verfügen oder Funktionen anbieten, die immer noch stark nachgefragt sind. Auf den Punkt gebracht wird es sich dabei in allererster Linie um Plugins handeln, die von ihren jeweiligen Autoren aus Lust- und/oder Zeitgründen abgegeben werden.

Wird WP Recycle zum Erretter des WordPress Plugin-Verzeichnisses?

In der Redaktion sind wir geteilter Ansicht. Die einen halten WP Recycle für das Beste seit Bier in Dosen und glauben, auf diese Weise bestünde eine realistische Chance, das Plugin Directory zu entrümpeln und wieder in Gänze attraktiv zu gestalten. In der Tat ist es derzeit wohl so, dass man als versierter Anwender eher nicht direkt im Repository nach Plugins sucht, sondern über die Community, Blogs, Magazine und Empfehlungen kommt.

Die anderen halten WP Recycle für einen müden Versuch des PluginChief, Aufmerksamkeit auf das eigene Portfolio zu lenken. Nachdem die Zugangsbeschränkungen bei WP Recycle eher dem Gusto des Betreibers unterliegen und keineswegs objektiv nachvollziehbar offen liegen, ist der Willkür Tür und Tor eröffnet. Das ist auch nachvollziehbar, denn die allermeisten Plugins sind nicht etwa Perlen, die es zu erretten gilt, weil der Autor keine Zeit mehr hat, die Entwicklung selber sicher zu stellen. Die allermeisten nicht mehr in zu erwartender Weise funktionalen Plugins sind zu Recht in diesem Zustand. Da bräuchte es nicht ein Programm wie WP Recycle. Da bedürfte es lediglich eines beherzten Löschers, der bereit und berechtigt ist, das Repository auszumisten. Denn auch gute, aktuelle Plugins gibt es in ausreichender Zahl. Ebenfalls nicht unkritisch erscheint die Tatsache, dass Plugins durch jedermann eingereicht werden können. Was, wenn ich das als Ersteller gar nicht will? Wie ist der Rückkanal? Da ist Klärungsbedarf…

Was sagen Sie dazu? Ist WP Recycle ein Projekt mit Potenzial oder wird es in Kürze ebenso vor sich hindümpeln wie eine Vielzahl der Plugins im WordPress Directory? Wie empfinden Sie das WordPress Plugin-Verzeichnis? Angestaubt und voller Ladenhüter oder erste Anlaufstelle für jeden Bedarf?

Link zum Beitrag:

(sbu/dpe)


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