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KeyCDN: Neues Content Delivery Network mit Schweizer Präzision und Qualitätsanspruch

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Content Delivery Networks sind ein wichtiger Baustein für alle Seitenbetreiber, deren Besucheraufkommen hoch ist. Auch stark schwankende und international verteilte Besucherzahlen lassen sich elegant per CDN-Dienstleister abfedern und optimal bedienen. Mit KeyCDN aus dem schweizerischen Winterthur betritt ein neuer Wettbewerber den umkämpften Markt. KeyCDN versteht es, sich in verschiedenen wichtigen Punkten vom Wettbewerb abzusetzen.

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Was ist ein CDN? Die Basics in aller Kürze

Auch auf dynamischen Seiten, also solchen, die durch ein Content Management System wie Typo3, Joomla, Drupal, WordPress oder anderen ausgeliefert werden, gibt es eine ganze Menge statischer Inhalte. Statische Inhalte sind solche, die nicht bei jedem Aufruf neu generiert, sondern jedes Mal in unveränderter Form ausgegeben werden. Die nennenswertesten, im Sinne von gewichtigsten Vertreter dieser Zunft sind Bilder, Videos und andere Mediendateien, aber auch CSS und JavaScript unterliegen nur mäßiger Änderungstätigkeit.

Die Idee eines CDN (Content Delivery Network) ist es nun, diesen unveränderlichen Content (Medien- und Scriptinhalte) über ein weltweit verteiltes Netzwerk (Network) spezialisierter Server an den aufrufenden Browser, also Ihre Besucher auszuliefern (Delivery). So wird Ihr eigener Server oder Webspace vollständig von dieser Aufgabe entlastet und kann sich auf die reine Seitengenerierung und -auslieferung konzentrieren. Alle größeren Elemente kommen von den Servern des CDN-Anbieters. Man spart damit aber nicht nur Traffic und Rechenleistung auf dem eigenen Server, sondern steigert durch die intelligente ortsnahe Auslieferung und die in der Regel wesentlich höhere Leistungsfähigkeit der CDN-Infrastruktur auch die Performance des eigenen Internetauftritts ungemein.

Selbst eine eigene Serverfarm ersetzt ein CDN nicht. Denn eine Serverfarm löst das Problem der Latenz und des Durchsatzes nicht. Naheliegenderweise erreichen zehn Server mit Standort Niederlande keine Verbesserung in Australien. Außerdem bringt eine Serverfarm, die typischerweise im gleichen Datencenter angesiedelt ist, nur eine beschränkte Redundanz.

Vorurteil revisited: CDNs sind zu teuer für durchschnittliche Seitenbetreiber

In der Vergangenheit war die Nutzung von CDNs aufgrund der durchaus beträchtlichen Kosten eher großen Unternehmen und Behörden vorbehalten. Wohl jeder Selbständige wird schon bemerkt haben, dass der ELSTER-Download der Finanzbehörden stets über Akamai-Server, dem wohl größten, dabei aber auch preisintensivsten CDN der Welt, läuft. Akamai hat nicht einmal eine Preisliste, sondern gibt lediglich auf Anfrage Angebote ab. Wir haben hier bei Dr. Web vor einiger Zeit einige der größeren CDN gelistet.

Kleinere Seitenbetreiber, die im Grunde fast schon natürlich zu den potentiellen CDN-Kunden zählen, brauchten angesichts dieser – vor allem preislichen – Strukturen über einen Einsatz gar nicht erst nachzudenken. Erst seit etwa zwei Jahren treten nach und nach mehr Unternehmen an, den bislang sehr konzentrierten und kontrollierten CDN-Markt aufzubrechen und für mehr Wettbewerb zu sorgen. Wie stets, wenn irgendwo plötzlich der Wettbewerb ausbricht, gibt es radikale und weniger radikale Konzepte.

Mit CloudFlare beleuchteten wir vor einiger Zeit ein weitgehend kostenfreies CDN, das aber in der Nutzererfahrung nur bei nicht-professionellem Gebrauch gute Wertungen einfahren konnte. Zu unzuverlässig ist die Struktur, um ihr eine Website anzuvertrauen, mit der möglicherweise Geld verdient werden soll. Mich verwundert das wenig, denn wie der Amerikaner treffend sagt “There ain’t no such thing as a free lunch”, und die Bereitstellung von Serverkapazitäten in weltweiter, strategischer Verteilung ist nicht kostenlos zu erledigen. Es gibt Dienste (außerhalb der CDN-Welt), die nach dem Free-Prinzip gut funktionieren können, ein CDN kann nicht dazu gehören. Mein Rat ist deshalb eindeutig: Finger weg von vermeintlich kostenlosen Angeboten!

Zwischen “kostet nix” und “ist sauteuer” gibt es aber glücklicherweise noch einen breiten Korridor. Und in eben diesem Korridor siedelt sich das schweizerische Unternehmen proinity LLC mit ihrem Service KeyCDN an. KeyCDN bietet weltweit verteilte Standorte für die Inhalteauslieferung. In den USA finden sich acht Standorte, ebenso acht in Europa. Drei Standorte liegen in Asien und einer in Australien. Weitere Standorte sind im Aufbau begriffen.

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KeyCDN: Vorhandene und geplante Standorte

KeyCDN – Flexibles Tiefpreis-CDN im besten Sinne

Wer sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, stößt recht schnell auf die Tatsache, dass die meisten preisgünstigeren CDN-Anbieter auf einem von zwei Konzepten fußen. Entweder der Betreiber setzt sein CDN auf einem Federated-Ansatz auf oder er betätigt sich als Reseller eines der größeren, häufig im Hintergrund aktiven CDN-Strukturprovider.

Federated ist ein Ansatz, bei dem verschiedene Provider ihre Netze zu einem bestimmten Zweck, hier der Inhaltsverteilung, zusammenschließen und in dieser Hinsicht kooperieren, um mit den großen dedizierten CDN-Providern mit weltweiter Präsenz in Wettbewerb treten zu können. Reseller kaufen wiederum bei einem der großen Strukturprovider, zum Beispiel Edgecast, Akamai, Limelight und anderen Leistungen ein und verkaufen sie unter eigenem Label, auf eigenes Risiko, zu eigenen Kosten und Preisen.

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KeyCDN arbeitet nach keinem dieser Prinzipien, was den Dienst schon vom Start weg deutlich aus der Masse hervorhebt. Die Distributionsstrategien des KeyCDN basieren auf Eigenentwicklungen und nicht auf bereits vorhandenen Lösungen Dritter. Dennoch kauft auch KeyCDN Platz und Kapazitäten anderer Provider zu, um skalierbar zu sein. Durch das eigene Konzept ist man aber in der Lage, flexibel mit verschiedenen Infrastrukturprovidern weltweit arbeiten zu können, ohne sich abhängig zu machen.

Neben diesem gravierenden Unterschied, den man nicht deutlich genug herausstellen kann – immerhin macht er das Konzept KeyCDN zu einem wirklich eigenständigen, unabhängigen Angebot – gibt es einige weitere Vorteile, die den Wettbewerbern das Leben schwer machen können.

KeyCDN – weitere, bedeutende Unterschiede zum Wettbewerb

Seitenbetreiber aus dem DACH-Raum finden in KeyCDN einen Service, der (unter anderem) deutschsprachigen Support leistet. Das ist für eine ganze Reihe mir bekannter potenzieller Kunden schon ein Argument für sich.

KeyCDN arbeitet nicht mit vorgeschnürten Paketen, sondern rechnet lediglich die tatsächlich genutzten Leistungen ab. Während der Wettbewerb teils reichlich sperrige Monats-Pakete, etwa 1 Terabyte Traffic für 79 Dollar anbietet und das Paket ungeachtet der Ausnutzung des Traffics mit dem Monatswechsel erneut fällig wird, bleibt KeyCDN tatsachenorientiert. 4 Cent pro Gigabyte verrechnet KeyCDN und kommt damit auf 40 Dollar für 1 TB, allerdings nur, wenn und soweit dieses Terabyte auch genutzt ist. Eine zeitliche Beschränkung dafür gibt es nicht, auch keine Mindestumsätze für definierte Zeiträume.

Mit steigendem Verbrauch sinken die Preise, zumindest für die Standorte in den USA und Europa. In Asien und Ozeanien bleibt es über alle Verbräuche bei 4 Cent, was aber dennoch absolut fair ist. Dementsprechend gibt es auch keine Pakete mit monatlicher Zahlung, alles läuft im sogenannten “Pay as you go” ab. Sie müssen allerdings bei dieser Prepaid-Variante sicherstellen, dass Ihr Konto hinreichend aufgeladen ist. Die Mindestaufladung pro Vorgang beträgt 25 Dollar. Hierfür steht auch die Variante des Auto-Payment zur Auswahl. Dabei wird sichergestellt, dass der Account immer aktiv bleibt und automatisch aufgeladen wird.

Das Anlegen weiterer Zonen lassen sich andere Anbieter gern bezahlen. Bei KeyCDN kostet auch das nichts extra.

Ebenfalls kostenlos ist die Verwendung von Custom-SSL, wofür andere Anbieter gern namhafte Beträge von bis zu 100 Dollar verrechnen. Shared SSL ist branchenüblich ebenfalls kostenfrei.

Speicherkosten werden nur erhoben, wenn Speicherplatz per Push, also per FTP-Upload belegt wird. Das gängigere Pull-Verfahren, bei dem KeyCDN selbsttätig die Daten von Ihrem Server zieht und zwischenspeichert, ist kostenfrei. Gebühren für HTTP-Requests gibt es nicht.

KeyCDN: Schnell eingerichtet

Für den Neukunden, der sich erst einmal von der Qualität des CDN überzeugen will, bietet KeyCDN freien Traffic von 25 Gigabyte für die ersten 30 Tage an. Dieses Paket verfällt am Ende des Zeitraums. Ansonsten hätten sie wohl auch haufenweise Kleinstkunden, für die die 25 GB nahezu ewig reichen würden. Die Angabe von Zahlungsdaten ist für den Testzeitraum ebenfalls nicht erforderlich. Unkomplizierter geht es kaum.

Der Einstieg ist deshalb extrem schnell erledigt. Sie geben eine gültige E-Mail-Adresse ab, da sie über diese Ihren Account werden bestätigen müssen. Dann vergeben Sie ein sicheres Passwort und schon (nach dem Bestätigen des Accounts) geht es los.

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Nach dem Login klicken Sie in der linken Navigation auf Zones und legen eine Zone an. Sie haben die Wahl zwischen Push, Pull, VOD und Live. Die gängigste Variante wird das Pull sein, wobei KeyCDN die statischen Daten automatisch von Ihrer Website lädt und speichert. Wählen Sie Push, erhalten Sie einen FTP-Zugang und können die zu cachenden Daten händisch uploaden. Sicherheitsbewusste brauchen keine Bedenken zu haben, denn es stehen auch FTPS und rsync zur Verfügung. VOD ist für Video on Demand und Live für Streamingserver vorgesehen.

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Per Klick auf “Show Advanced Features” neben Zone Type können Sie erweiterte Einstellungen, so etwa die Verwendung von SSL konfigurieren. Nach einem Klick auf “Save” erhalten Sie folgenden Screen:

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Wenn Sie Betreiber einer WordPress-Website sind, ist der Vorgang nun schon fast abgeschlossen. Gehen wir mal davon aus, dass Sie – wie ich – das Cache-Plugin WP Super Cache von Automattic verwenden. (Eine Anleitung für W3 Total Cache und andere CMS existiert auch.)

Sie rufen die Einstellungen des Plugin auf, wechseln in den Tab CDN, klicken “Enable CDN Support” und geben unter Off-site URL http:// gefolgt von der Adresse, die Sie im KeyCDN-Dashboard unter Zones > URL angezeigt bekommen ein. In meinem Fall gebe ich also http://bmf-fab.kxcdn.com ein. Die anderen Einstellungen lasse ich unberührt. Jetzt lösche ich noch einmal den Cache von WP Super Cache und fertig ist die Laube. Einfach, oder?

TLDR: Zusammenfassung für Eilige

KeyCDN ist ein neuer Vertreter aus der Gruppe der Tiefpreis-CDNs. Hier zahlen Sie ausschließlich den Traffic mit günstigen 4 Cent pro Gigabyte. Sämtliche Pro-Features, die andere sich separat bezahlen lassen, sind im Leistungsumfang enthalten. Betrieben werden derzeit 20 Pops weltweit, weitere sind in Planung. Die Integration insbesondere in WordPress-Websites ist sehr einfach. Sie können das System 30 Tage lang inklusive 25 GB Traffic testen und müssen nicht einmal Zahlungsdaten angeben. Machen Sie sich selbst ein Bild.


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